Dick einpacken genügt oft nicht
Wenn das Thermometer Minusgrade zeigt, kommt eine gefährliche Zeit für Wasser führende Rohre. Jedenfalls für die Leitungen, die außerhalb des Gebäudes oder in Zugbereichen innerhalb des Gebäudes verlegt sind. Heizungsleitungen im nicht wärmegedämmten Bereich einer Dachgeschosswohnung oder Wasserleitungen, die innerhalb einer zwangsläufig gut belüfteten Tiefgarage liegen, werden vom Frost erfasst.
Um Schäden abzuwenden, werden die Rohre dick mit Wärmedämmstoffen umwickelt. Diese Maßnahme kann, muss aber nicht zwangsläufig ein Einfrieren der Leitungen verhindern. Vielmehr hängt es davon ab, wie die Leitungen betrieben werden. Rohre, in denen das Wasser ständig in Bewegung ist, laufen weniger Gefahr einzufrieren als solche, in denen das Wasser auch schon mal längere Zeit steht. Eine Wasserleitung in einer Tiefgarage, aus der einige Zeit – wie beispielsweise übers Wochenende – gar kein Wasser entnommen wird, kann noch so dick eingepackt werden – das Einfrieren ist dann nur eine Frage der Zeit.
Wechselt das Wasser dann seinen Zustand von flüssig auf fest, ist mit dieser Eisbildung eine Volumenzunahme von rund neun Prozent verbunden. Dadurch entstehen enorme Kräfte, die schließlich zum Platzen der Rohrleitung führen. Lässt sich die Installation Wasser führender Rohrleitungen in frostgefährdeten Bereichen nicht vermeiden, greifen die Meisterbetriebe der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik auf Heizband zurück. Es wird direkt am Rohr unter der Dämmung befestigt und wird nur dort warm, wo die Außentemperaturen eine Frostgefahr bedeuten. Auf diese Weise ist nur wenig Energie erforderlich, um ein Einfrieren zu verhindern und oft kostspieligen Reparaturen vorzubeugen. Denn es genügt eben nicht, die Rohre nur „dick einzupacken“.